Der 28-jährige Australier Jordan Thompson ist ein starker ATP-Tour-Spieler, der nicht gerade mit Stars gespickt ist. Das kommende Wimbledon wird sein 26. Grand-Slam-Turnier in Folge sein, bei dem er im Hauptfeld spielt. Er ist einer der derzeit Führenden in der gesamten Tour. Allerdings hat Thompson nur 10 Mal in der ersten Runde gespielt und einmal in Wimbledon.
Thompsons schwache Leistungen in Wimbledon sind überraschend, denn er hat im Allgemeinen genug gute Ergebnisse auf Rasen erzielt. So hat er in dieser Saison bereits zweimal das Challenger-Finale erreicht, stand in Newport im Halbfinale und spielte in der letzten Saison ein ¼ auf Mallorca. Der Australier fühlt sich mit seinen kompakten Schlägen und seinem guten Aufschlag auf dem grünen Platz sehr wohl. Und es war auf Rasen, wo er 2017 gegen Murray seinen einzigen Karrieresieg gegen die Top 10 errang. In der ersten Runde demontierte Jordan den Spanier Carballes mit sechs Spielen und 10 Assen. Was die Form angeht, ist Thompson also in Ordnung.
Stefanos Tsitsipas hat nach der Disqualifikation von Matteo Berrettini gute Chancen, das Halbfinale von Wimbledon zu erreichen. Allerdings muss Tsitsipas eine schwierige Auslosung gegen Thompson/Kirgios-Shapovalov oder Bautista Agut überstehen. Stefanos hat auf jeden Fall die Motivation, aber auch die Chancen. Vor allem nach seinem unerwarteten Sieg beim Turnier in Mallorca. In Spanien schlug der Grieche vier Top-100-Spieler. Vor diesem Turnier hatte er nur sechs Siege in 15 Spielen auf Rasen gegen die Top-100.
Der Grieche hat insgesamt eine ordentliche Saison hinter sich – er hat beim Masters auf dem Boden viele Punkte gesammelt, stand in Australien im Halbfinale und gewann sein erstes Rasenturnier in seiner Karriere. Dennoch hat er nicht das Niveau der letzten Hälfte des letzten Jahres. In der ersten Runde gegen den Schweizer Qualifikanten Ritschard musste der Grieche hart arbeiten – 4 Sätze, 1 Tie-Break. Sein schlechter Aufschlag wurde mit 7 Assen, 7 Doppeln und 15 Breakbällen beantwortet. Von Vertrauen keine Spur.
Die beiden Tennisspieler haben erst ein einziges Mal gegeneinander gespielt – im Jahr 2019, und damals gewann Tsitsipas in einem nicht ganz einfachen Match mit 6:3, 7:6(4). Während des gesamten Spiels gab es nur ein einziges Break.
Thompson war nicht der angenehmste Gegner in der zweiten Runde. Der erfahrene Australier weiß, wie man auf Rasen spielt, und Tsitsipas kann es sich nicht leisten, nachlässig zu sein.
Die Qualität des Aufschlags des Australiers sollte ausreichen, um die Sätze eng zu gestalten. Tsitsipas ist allerdings nicht so gut in der Annahme. Zumindest in den ersten beiden Sätzen dürfte es eng zugehen – selbst wenn der Grieche sie gewinnt. Thompson lässt selten die Hände hängen und hat bereits 14 Fünf-Satz-Matches bei den Slams gespielt.
Wir erwarten hier einen engen Kampf in den Spielen. Wir können also mit Sicherheit von einer Gesamtzahl von etwa 35 ausgehen, selbst wenn das Spiel in drei Spielen endet.
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